Hallo zusammen!
Heute ein Tai-Ji-Quan-Tutorial: Wir lernen die zweite Sequenz des Tai Ji Quan 24 im Yang-Stil.
Hier ist der Link zum ersten Artikel, um die erste Sequenz zu lernen. Dort findet ihr auch eine kurze Einführung zu dieser Form: Tai Ji Quan 24 – Erster Teil
13. 右蹬脚 (You Deng Jiao): Rechter Fersenstoß

Dieses Ji Ben Gong ermöglicht es, Gleichgewicht und Flexibilität zu trainieren.
Die Ausführung ähnelt einem direkten Kick im Kung Fu, mit dem Unterschied, dass das Standbein leicht gebeugt ist. Der Stoß erfolgt mit der Ferse, anschließend wird die Fußspitze wieder zum Körper zurückgezogen.
In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) heißt es, dass diese Übung die Lungenfunktion verbessert und als Yin-Bewegung gilt.
14. 双峰贯耳 (Shuang Feng Guan Er): Schlag zu den Ohren mit beiden Fäusten

Diese Bewegung setzt die vorherige fort. Nach dem Fersenstoß geht man in eine hohe Gong-Bu-Position und schlägt dann mit beiden Fäusten invertiert in Richtung Gesicht.
In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) gilt diese Übung als förderlich für die Leber und wird als Yin-Bewegung betrachtet.
15. 转身左蹬脚 (Zhuan Shen Zuo Deng Jiao): Drehen des Körpers und linker Fersenstoß

Wie der Name sagt, verlagert man das Körpergewicht zunächst auf das linke Bein und dann auf das rechte Standbein. Nach der Drehung wird derselbe Fersenstoß wie in Bewegung 13 ausgeführt, diesmal jedoch mit dem linken Bein.
In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) heißt es, dass diese Übung die Milz stärkt und als Yin-Bewegung gilt.
16. 左下势独立 (Zuo Xia Shi Du Li): Linke tiefe Position und Stand auf einem Bein

Nach dem linken Kick wird das Bein zurückgeführt, man geht in die Po-Bu-Position, senkt den Körper wie eine Schlange ab und wechselt anschließend in die Gong-Bu-Position. Die Schwierigkeit besteht darin, zwischen Po-Bu und Gong-Bu die gleiche Höhe beizubehalten, ohne den Körper anzuheben oder abzusenken.
Anschließend hebt man das rechte Bein an und geht in die Du-Li-Position.
In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) sagt man, dass diese Übung die Nieren stärkt und als Yin-Bewegung gilt.
17. 右下势独立 (You Xia Shi Du Li): Rechte tiefe Position und Stand auf einem Bein

Dies ist exakt dieselbe Bewegung wie bei Nummer 16, jedoch auf der gegenüberliegenden Seite.
In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) heißt es, dass diese Übung die Nieren stärkt und als Yin-Bewegung gilt.
18. 右左穿梭 (You Zuo Chuan Suo): Vor- und Zurückweben

Eine sehr interessante Übung für das Tai Ji, da mit einer „Kugel“ gearbeitet wird. Die runde Form wird beibehalten, um zu blockieren und zu schlagen. Man kann sich eine Frau vorstellen, die im alten China webt.
Diese Bewegung erfordert viel Übung, da sie sehr fließend, rund und ohne jede Spannung ausgeführt werden muss.
In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) gilt diese Übung als förderlich für die Blase und wird als Yang-Bewegung betrachtet.
19. 海底针 (Hai Di Zhen): Nadel am Meeresgrund

In der Fortsetzung der Bewegung stellt man sich vor, dass die Frau beim Weben ihre Nadel verloren hat und sie aufheben muss.
Das gesamte Körpergewicht liegt auf dem rechten Bein, man befindet sich in der Po-Bu-Position.
In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) sagt man, dass diese Übung die Gallenblase stärkt und als Yang-Bewegung gilt.
20. 闪通臂 (Shan Tong Bi): Fächer durch den Rücken

Der linke Fuß wird angehoben, sodass sich die Hände treffen, anschließend geht man in die Gong-Bu-Position, während sich die Hände öffnen, als würde man einen Fächer aufklappen.
In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) gilt diese Übung als förderlich für die Milz und wird als Yin-Bewegung betrachtet.
21. 转身搬拦锤 (Zhuan Shen Ban Lan Chui): Drehen des Körpers, Abwehren, Blockieren und Schlag

Das Körpergewicht wird verlagert, um beim Drehen zu blockieren, anschließend geht man in die Gong-Bu-Position und schlägt.
Die Koordination von Beinen und Armen ist bei dieser Übung relativ anspruchsvoll.
In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) sagt man, dass diese Übung die Nieren stärkt und als Yin-Bewegung gilt.
22. 如封似闭 (Ru Feng Shi Bi): Wie verschlossen erscheinen

In der Gong-Bu-Position wird das Körpergewicht zunächst auf das hintere Bein verlagert, als würde man absorbieren, und anschließend wieder nach vorne gebracht, während man schiebt.
In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) gilt diese Übung als förderlich für den Dünndarm und wird als Yang-Bewegung betrachtet.
23. 十字手 (Shi Zi Shou): Gekreuzte Hände

Bei dieser Übung ist es wichtig, das Körpergewicht zunächst auf das hintere Bein zu verlagern und sich dann beim Kreuzen der Hände wieder zu zentrieren. Während der Gewichtsverlagerung sollte das Becken auf derselben Höhe bleiben.
In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) heißt es, dass diese Übung den Dickdarm stärkt und als Yang-Bewegung gilt.
24. 收势 (Shou Shi): Abschluss

Diese Übung findet sich in den meisten Tai-Chi-Formen, da sie den Abschluss der Form darstellt.
Man führt einfach die umgekehrte Bewegung der ersten Position aus, um in die Ausgangsposition zurückzukehren.
In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) sagt man, dass diese Übung den Magen stärkt und als Yang-Bewegung gilt.